9. Bildhauer-Symposium 2018

Kunst am Klenzebau, 92360 Mühlhausen

 



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Höchsttemperatur an der Schleuse: +38° Grad 

und trotzdem haben wir, 9 Künstler, es geschafft!!!

9. Bildhauer-Symposium ging zu Ende


  14 Tage voller schweißtreibender Arbeit liegen hinter uns. Und nicht nur die Bildhauer an den Schleusensteinen. Unsere drei Gastkünstler schwitzten ebenso in ihren Ateliers und Werkstätten.

  Grafikerin Eugenia FI Zipf produzierte Portraits von allen 8 Künstlern auf Steinplatten in mehreren Teilen und benutzte sie als Druckplatten, die sie auf dicke Karten übertrug. Jeder Künstler in seiner ureigenen Art. Außerdem stellte sie ein großes Gesamtbild aller Symposionisten her. Ebenfalls auf Steinplatte und dann gedruckt.

  Jürgen Blank aus Freystadt schöpfte aus dem Vollen. Leinwände und MDF-Platten wurden von ihm gefüllt mit kraftvollen Bilden. Dazu kam sein Gelatinedruck, der bei allen Künstlern auf reges Interesse stieß. Außerdem druckte Blank in mehreren Schichten das Symposiumslogo nach und verehrte es Bürgermeister Dr. Hundsdorfer zur Ausschmückung des Rathauses.

  Malerin Kerstin Sturm aus Neumarkt verehrte der Gemeinde Mühlhausen ebenfalls eines ihrer Kunstwerke, das den Titel „Paarlauf“ nicht verfehlte. Das Kunstwerk wird demnächst im Rathaus ausgestellt. Sturm verwirklichte eine Idee auf dem Symposium: Sie machte einen Körperdruck in Neongelb vom lebenden Modell. Die lebensgroße Leinwand fand die allgemeinde Bewunderung aller Besucher und Kunstinteressierten. Das Modell selbst blieb jedoch geheim.

  Gastkünstler Fabian Helmich setzte die gesamte Bayerische Verfassung auf eine Plexiglasplatte in kleiner, weißer Schrift, goss diese Platte ein in Betonestrich, schlug einen kleinen Teil wieder vorsichtig frei und goss das wiederum in Epoxidharz. Eine aufwendige Prozedur. Bauhofchef Ewald Meier stellte beide Rechtecke in ein Fundament, damit sie als Skulpturen auf dem Platz zur Geltung kamen.


  Die Abschlussveranstaltung des 9. Bildhauersymposiums an der Schleuse 25 in Mühlhausen mit rund 500 Kunstfreunden aus dem ganzen Landkreis war von einer deutlich entspannten Stimmung gekennzeichnet. Entspannt deshalb, weil die Künstler nach zwei arbeitsreichen und schweiß-treibenden Wochen wirklich Großes präsentieren konnten.

  Dies bestätigte auch Landrat Willibald Gailler: „Es ist auch in der 9. Auflage kein Ansatz von Kreativitätsverlust zu erkennen und ich muss anerkennen, dass es wieder einmal faszinierend ist, was hier entstanden ist. Mühlhausen setzt künstlerisch und kulturell immer wieder Akzente und zeigt damit nachhaltig, dass Bayern ein Kulturstaat ist.“

  Bürgermeister Dr. Hundsdorfer dankte den Sponsoren, der Metzgerei WALK, Bäckerei PLANK und dem Mühlhausener Brauhaus BENDER für ihre Unterstützung der Symposiumstage und er sagte: „Auch unserem Bauhof mit Ewald Meier an der Spitze gilt unser Dank für die Platzierung der Skulpturen und Herstellung der Fundamente.“

  Ein Novum auf dem Skulpturenpfad ist das QR-Code- Projekt von (den Nicht-Bildhauern und jetzt Doch-Bildhauern) Klaus Schuppe und Florian Zeitler. Beide waren hier, wie sie sagten, „artfremd“ am Stein unterwegs.

  Zeitler beschäftigt sich eigentlich mit Metallkunst und Schuppe ist mehr der Malerei und Holzbildhauerei zugetan. Was beide aus einem Stein, der zunächst mit viel Mühe gespalten werden musste, herausarbeiteten, ist bemerkenswert, weil auf beiden Teilen ein QR-Code eingebracht ist. Wenn dieser mittels Smartphone aktiviert wird, ist auf der einen Seite das Meer, auf der anderen der Skulptur Autobahnrauschen zu hören. Das brachte die Besucher, die an der Führung schon ins Schwelgen gerieten, schnell ins Staunen.

   Einen Paarlauf wagten der spiritus rector der Veranstaltung, Michael Königer, und der aus Ingolstadt stammende Däne, Michael Lynderup. Es wurde im Vorfeld nur die Höhe von Augen, Nase und Mund vereinbart, ansonsten arbeiteten sie, ohne von der Arbeit des anderen zu wissen.
  Was herauskam war ein beeindruckendes Kunstwerk. Lynderup hat quasi eine Hommge an seine skandinavische Heimat einfließen lassen und eine Art Wikingerschädel geschaffen, dessen i-Tüpfelchen ein Ast in Form eines Geweihs ist. Michael Königer hat seinem Teil eine Struktur aus der Schaffensserie „Struktur der Vergänglichkeit gegeben und mehr den traditionellen Part bevorzugt – eine Bereicherung des Skulpturenpfads, so das Urteil der Kunstfreude.

  Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass in Mühlhausen den Künstlern die Plattform gegeben wird, um bildende Kunst in vielen Facetten mit kreativen, auch mal ausgefallenen und experimentellen Nuancen, auszuarbeiten.

Wir bedanken uns bei allen Sponsoren, Gästen, Besuchern, Kunstinteressierten, kurz, bei allen Freunden des Symposiums für ihre Unterstützung und verabschieden uns mit dem Satz ...


„Auf Wiedersehen in 2020!“



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Text: Gleisenberg/Königer